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Berliner Woche

Rummel wieder unterm Riesenrad - wahrscheinlich zum letzten Mal


Der Weihnachtsmarkt zwischen Alexander- und Dircksenstraße direkt hinterm Alexa-Einkaufszentrum ist nicht nur der lauteste, sondern auch der älteste. Weil die letzten freien Grundtücke auf der sogenannte Banane, wie das Areal wegen seiner Form zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke auch heißt, immer weiter bebaut wird, drehen sich dort wohl zum letzten Mal die Hightech-Fahrgeschäfte.

(von Dirk Jericho)

Seit 1973 kreischen die Besucher in Achterbahnen und Riesenrädern und schlürfen heißen Glühwein. Schaustellerin Carmen Blume gibt seit zehn Jahren Gas auf der Banane. Wintertraum am Alexa heißt der weihnachtliche Rummelplatz für Adrenalinjunkies. Wer es besinnlicher will, geht in die weiße Budenwelt auf den Gendarmenmarkt. Noch im Sommer sah es so aus, dass die Firma von Carmen Blume diesmal nicht am Alexa lärmen kann. Wegen der im vergangenen Jahr begonnenen Baustellen, wie zum Beispiel das Hochhaus an der Alexa-Südseite, wird es immer enger. „Die Baustellen sind nur höher geworden, Platz ist noch da“, sagt Blume. Ein bisschen kleiner, so wie im vergangenen Jahr, wird der Wintertraum-Rummel mit der Achterbahn „Wilde Maus“ und der „größten transportablen Geisterbahn“. Und auch ein Riesenrad wird wieder aufgebaut. Allerdings ein kleineres als das bisherige. Im vergangenen Jahr konnte das große nicht mehr an der Jannowitzbrücke aufgestellt werden, weil die Weihnachtsmarkt-Fläche verkleinert wurde. Ein „Zurückziehen“ ging nicht wegen des U-Bahntunnels. Jetzt stellt Blume eine kleinere Variante parallel an die Alexanderstraße. Wo sich im kommenden Jahr ihre Fahrgeschäfte drehen werden, weiß sie nicht. „Wir suchen nach Alternativen“, so die 50-Jährige. Weil die vielen Weihnachtsmärkte im Zentrum wie der vor dem Roten Rathaus oder auf dem Gendarmenmarkt vor allem auch wegen der Touristen brummen, will Carmen Blume unbedingt in Mitte bleiben. Dort größere Flächen zu mieten, wird immer schwieriger. Und raus an den Stadtrand will sie nicht. Sie spielt damit auf den Standort ihres Lebensgefährten Charles Blume an, von dem sie sich im Januar 2015 getrennt hat. Der Bruder ihres Ex-Ehemannes (daher der gleiche Name) macht seitdem seinen eigenen Weihnachtsmarkt direkt neben Ikea an der Landsberger Allee. Die Fläche gegenüber, wo immer der Zirkus gastiert, wurde Carmen Blume schon öfter als Ersatz für den Weihnachtsmarkt am Alexa angeboten. „Das funktioniert da aber nicht“, ist die Firmenchefin überzeugt.

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