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Berliner Zeitung

Unter den Linden - Was bewegt sich im Berliner Verkehr 2018?


Was kommt im neuen Jahr auf uns zu? Der große Verkehrsausblick: –

(Auszüge - den kompletten Artikel finden Sie unter Quelle. Von Peter Neumann)

22. Februar: Müssen Dieselfahrzeuge künftig draußen bleiben?

Das neue Jahr wird spannend für alle, die ein Dieselauto besitzen. Denn dann wird sich entscheiden, ob Dieselfahrzeuge mit schlechten Abgaswerten auch in Berlin künftig einen Bogen um die Innenstadt machen müssen.

Am 22. Februar 2018 befasst sich das Bundesverwaltungsgericht mit einem Urteil, das für Düsseldorf ein Dieselfahrverbot für zulässig gehalten hat. Danach, möglicherweise im Frühjahr 2018, will sich das Verwaltungsgericht Berlin mit dem Thema beschäftigen. Dann geht es um eine Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen das Land Berlin. Der Senat unternehme zu wenig, um die Belastung der Luft mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden zu senken, so der Verband. Er fordert, für „schmutzige Diesel“ in der Berliner Innenstadt ein Fahrverbot zu verhängen.

Allein in Berlin sind derzeit rund 310.000 Dieselfahrzeuge zugelassen, die Auswirkungen nicht nur für den privaten, sondern auch für den Wirtschaftsverkehr wären enorm. Darum hofft der Senat, dass das Gericht seine Strategie anerkennt, die ohne Fahrverbote auskommt. So soll ab Frühjahr 2018 erprobt werden, ob Tempo 30 die Stickoxidbelastung senkt.

Testgebiete werden zunächst fünf Straßen sein: Leipziger Straße (zwischen Markgrafenstraße und Leipziger Platz), Potsdamer Straße, Hauptstraße (Abschnitt Kleistpark-Innsbrucker Platz), Kantstraße (Savignyplatz-Amtsgerichtsplatz) und Tempelhofer Damm (Alt-Tempelhof-Ordensmeisterstraße). Fachleute sind allerdings skeptisch, ob Tempo 30 die Luftbelastung nachhaltig und spürbar verringert. Auch der ADAC bezweifelt das. Moniert wird auch, dass die Temposenkung ein umweltfreundliches Verkehrsmittel ebenfalls ausbremst: die Linienbusse der BVG.

Die BVG sieht das allerdings entspannt. „Ganz im Ernst: Wir wären froh, wenn unsere Busse auf der Potsdamer oder der Kantstraße Tempo 30 erreichen würden“, sagt BVG-Chefin Sigrid Nikutta. „Wir führen mit der Verkehrssenatorin intensive Diskussion. Wenn es tatsächlich gelänge, den Verkehr auf dieses Straßen zu verstetigen, würde das der BVG und den Fahrgästen viel bringen.“

Frühjahr 2018: Fußgängerzone Unter den Linden?

Was wird aus dem Boulevard in Mitte? Etwas anderes als heute – so sieht es die rot-rot-grüne Koalitionsvereinbarung vor. Darin heißt es unmissverständlich: „Das Umfeld des Humboldt Forums wird verkehrsberuhigt und der Strasenraum bis zum Brandenburger Tor fußgängerfreundlich umgestaltet. Dabei wird der motorisierte Individualverkehr unterbunden zugunsten des Umweltverbundes.“

Die Fußgängerlobby, vertreten vom Fachverband Fußverkehr, hält allerdings nicht viel von einer klassischen Fußgängerzone wie die Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg. Sie findet eine Verkehrsberuhigung ausreichend – mit mehr Querungen für Fußgänger, Tempolimits und aufgepflasterten Abschnitten, die Fahrzeuge ausbremsen. Währenddessen fordert die Grünen-Basis, Autos nicht nur von Unter den Linden, sondern auch von Abschnitten der Friedrichstraße zu verbannen.

Wie dem auch sei: Die Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grübe) hat bekräftigt, dass der Senat im Frühjahr 2018 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben will. Eine Umgestaltung der Straße wäre aber erst möglich, wenn die U5 verlängert und die Baustellen abgeräumt sind. Nach jetzigem Stand soll der U-Bahn-Lückenschluss in Mitte Ende 2020 erfolgen.

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29333784 ©2017

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