EXPRESSIVER REALISMUS - Verfemte Kunst im 20. Jahrhundert
Noch bis zum 22. Mai 2018 zeigt die Galerie Kunst am Gendarmenmarkt die Ausstellung “Expressiver Realismus – Verfemte Kunst im 20. Jahrhundert", eine Retrospektive mit den Malern Charles Crodel, Carl Rabus, Erich Fraaß, Vera Singer, Adolf Klingshirn, Ulrich Knispel, Arthur Degner, Ottwil Sieberg, Else Möckel, Fritz Tennigkeit, Ilse Block-Quast und Josef Steiner.
Die expressiven Realisten - eine Generation von Malern, die überwiegend um 1900 geboren war - und ihre Art, sich auszudrücken, basierte auf den Erkenntnissen der Moderne, zumeist jedoch auf den Stilmitteln der frühen Expressionisten. Ein großer Teil dieser gegenständlich arbeitenden Künstler wurde zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten durch Krieg und Gefangenschaft ins Abseits gedrängt und auch durch Verfolgung ihrer bürgerlichen Existenzgrundlage beraubt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden sie dazu noch verfemt und ausgegrenzt. Die westliche Welt bevorzugte abstrakte, beziehungsweise informelle Ausdrucksformen, und die Ostblockländer etablierten den sozialistischen Realismus als Staatsdoktrin.
"Wir freuen uns, einige Positionen der „verschollenen Generation“ ausstellen und anbieten zu können. Darunter sind recht seltene Gemälde, die lange schon nicht mehr am Markt verfügbar waren. Wir danken so auch unseren Leihgebern und laden ganz herzlich ein in die Galerie", so Peter Michael Dinter von der Galerie Kunst am Gendarmenmarkt.
Carl Rabus, Landschaft mit Bauernhäusern, 47 x 60 cm.