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DIE MITTE e.V.

BVG befürchtet Überflutung der U-Bahn durch Hines-Turm


Am Alexanderplatz soll der 150 Meter hohe Hines-Turm entstehen, doch die BVG entwirft ein drastisches Szenario. Der Bau hängt von der Zustimmung des Aufsichtsrats ab.

von THOMAS LOY

Bisher sticht am Alex nur der Fernsehturm heraus. Doch einige Hochhäuser sollen folgen. FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO

Der geplante Hines-Turm am Alexanderplatz steht auf unsicherem Fundament. Nach jahrelangen Verhandlungen sind die Bedenken der BVG gegen den Bau des Turms nicht ausgeräumt, wie BVG-Sprecherin Petra Reetz bestätigte.

Nach Einschätzung von Fachleuten könne ein „Restrisiko“, dass der Tunnel der U 5 unterhalb des Bauplatzes bei den Bauarbeiten beschädigt werden könnte, nicht ausgeschlossen werden. Käme es zu einem Wassereintritt in das komplexe Tunnelsystem am Alex, könnte „die U 5 bis zum U-Bahnhof Lichtenberg und die U 2 bis zum Senefelderplatz volllaufen“, so Reetz. Auch die U 8 wäre betroffen. Der U-Bahnverkehr würde für Wochen oder Monate zusammenbrechen.

Mit dem Management von Hines hat die BVG zwar eine Vereinbarung ausgehandelt, um Schäden beim Bau des 150-Meter-Turms zu verhindern und Vorsorge für mögliche Havarien zu treffen, diese Vereinbarung ist aber bislang von BVG-Chefin Sigrid Nikutta nicht unterzeichnet worden. Ob die BVG der Vereinbarung zustimmt oder nicht, muss jetzt der Aufsichtsrat des Verkehrsunternehmens entscheiden. Vorsitzende ist Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Ohne diese Vereinbarung kann der Turm nicht gebaut werden.

Nikutta hatte ihre Bedenken in einem Brief an Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) vorgetragen, aus dem die Berliner Zeitung zitiert. Demnach erklärte Nikutta, die BVG könne den Bau des Hochhauses „nicht befürworten“. Bei einem Wassereintritt könnten bis zu 17 U-Bahnhöfe geflutet werden. Der U-Bahnbetrieb wäre über Jahre erheblich beeinträchtigt.

Das Immobilienunternehmen Hines hatte als erster Akteur am Alexanderplatz mit der Planung eines Hochhauses begonnen, doch weil der Standort auf Wunsch von Hines verschoben wurde, musste der Bebauungsplan geändert werden. Wegen des Einspruchs der BVG war das Verfahren ausgesetzt worden. Der Turm sollte eigentlich längst fertig sein.

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