Berliner Hotelmarkt wächst weiter
Knapp 33 Mio. Übernachtungen wurden im Jahr 2018 in Berlins Hotels gezählt. Das entspricht einem Zuwachs von 5,5 Prozent. Ein erfreuliches Ergebnis für die Hoteliers in der Hauptstadt, nachdem das Jahr 2017 noch von einer Stagnation geprägt war. Das zeigt der aktuelle Hotelmarktbericht Berlin des Immobiliendienstleisters Dr. Lübke & Kelber GmbH.
"Die Wahrnehmung einer latenten Terrorgefahr in Folge des Anschlags auf den Breitscheidplatz hat sich im letzten Jahr zum Positiven geändert, so dass die Übernachtungen internationaler Touristen wieder deutlich zulegten. Zusätzlich wird der Tagungs- und Kongressmarkt eine immer wichtigere Säule für die Hauptstadt und entwickelte sich 2018 überaus positiv", erläutert Daniela M. Bense, Project Manager Hotel bei Dr. Lübke & Kelber GmbH. "Für das aktuelle Jahr rechnen wir mit einem ähnlichen Wachstum des Übernachtungsaufkommens und erwarten bis zum Jahresende etwa 34,7 Mio. Übernachtungen in Berlin."
Für Touristen wirkt Berlin weiterhin als Anziehungsmagnet.
Foto: A. Strebe
Ausländische Gäste als Wachstumstreiber
Gemessen an der gesamten Übernachtungszahl (33 Mio. in 2018) liegt Berlin unter den deutschen Großstädten unangefochten an der Spitze. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand München (17 Mio. Übernachtungen). Einen wesentlichen Wachstumstreiber stellten in der Hauptstadt im vergangenen Jahr ausländische Gäste dar, die 7,9 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr generierten. Die Übernachtungszahl deutscher Gäste erhöhte sich dagegen um lediglich 3,6 Prozent.
Auch die sonstigen Kennzahlen auf dem Berliner Hotelmarkt befinden sich derzeit im Plus. Die Bettenauslastung lag bei 61,5 Prozent und sicherte der deutschen Hauptstadt damit die Führungsposition vor München (60,5 Prozent) und Hamburg (59,4 Prozent). Von 2012 bis 2018 wurde das Bettenangebot in Berlin zwar insgesamt um rund 21 Prozent erhöht, aber die Anzahl der Übernachtungen ist ebenfalls gestiegen, sogar überproportional um 47 Prozent.
Die Nachfrage ist enorm
"Seit 2012 kann der Kapazitätsausbau nicht mehr mit der dynamischen Nachfragesteigerung an Übernachtungen mithalten. In diesem Jahr wird sich die Zahl angebotener Betten nur wenig erhöhen, während die Übernachtungen erneut deutlich steigen. Die große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird sich damit weiter vergrößern und die Auslastungsquote weiter beflügeln", so Bense.
Die Berliner Kettenhotellerie erzielte im vergangenen Jahr einen durchschnittlichen Erlös pro verfügbarem Zimmer (RevPar) von 76,20 Euro und damit 4,90 Euro mehr als im Vorjahr. Im Ranking der zehn größten Hotelstandorte lag Berlin auf dem vierten Platz hinter München (87,10 Euro), Hamburg (78,80 Euro) und Köln (76,40 Euro).
Nicht allzu viele neue Hotels geplant
Nachdem im vergangenen Jahr acht Hotels mit 1380 neuen Zimmern in Berlin eröffneten, kommen in diesem Jahr sechs Neueröffnungen mit 955 Zimmern und knapp 2000 Betten auf den Markt. Insgesamt sollen in den kommenden drei Jahren 26 Hotelprojekte mit annähernd 5450 Zimmern an den Start gehen. Der Großteil aller geplanten Projekte ist im 3- und 4-Sterne-Segment angesiedelt. Im Luxussegment um 5 Sterne ist derzeit kein neues Hotel geplant.
Quelle: AHGZ