Einladung ins alte Staatsratsgebäude
Am kommenden Sonntag, den 8. September 2019, lädt die ESMT Berlin zum Tag des offenen Denkmals ins ehemalige Staatsratsgebäude ein. Unter dem diesjährigen Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ öffnet die internationale Wirtschaftsuniversität am Schlossplatz von 12 Uhr bis 18 Uhr ihre Türen.
Mitarbeiter der ESMT führen Besucher halbstündlich über den historischen Campus.
Die ESMT lädt zu Führungen durch das ehemalige Staatsratsgebäude.
Foto: ESMT Berlin
Das Staatsratsgebäude war Sitz der Staatsführung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und wurde von 1962 bis 1964 unter Leitung der Architekten Roland Korn und Hans Erich Bogatzky erbaut. Eröffnet am 3. Oktober 1964, war es unter anderem Dienstsitz von Erich Honecker. Die Fassade ist maßgeblich von der Nachbildung des Portals IV des ehemaligen Berliner Stadtschlosses geprägt, vor dessen Balkon Karl Liebknecht 1918 die „freie sozialistische Republik“ ausgerufen haben soll. Von 1999 bis 2001 diente das Gebäude zudem als Dienstsitz des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder.
Seit 2006 hat die internationale Wirtschaftsuniversität ESMT ihren Hauptsitz in dem Haus. Das Staatsratsgebäude wurde durch die ESMT-Stiftung denkmalgerecht renoviert und der Umbau in eine moderne Bildungseinrichtung Ende 2005 abgeschlossen. Im ehemaligen Bankett-, Fest- und Diplomatensaal sind heute Hörsäle und Veranstaltungsräume untergebracht – unter weitgehend originalgetreuer Erhaltung der Innenarchitektur. In den Jahren 2015 bis 2017 hat die ESMT weitere Teile des Gebäudes renoviert und ausgebaut.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Deutschland beteiligt sich damit an den European Heritage Days, eine 1991 vom Europarat ins Lebens gerufene Initiative mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren. Koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wurde der Tag des offenen Denkmals erstmals 1993 bundesweit gefeiert.